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Nomadische Einrichtung

Teilnahme an 20. Sommerwerkstatt   Endmoräne e.V. - Künstlerinnen aus Berlin und Brandenburg.

Abgeräumt. Imbiss geplant.  F ü h r u n g e n   i n s   U n i v e r s u m.
Ein interdisziplinäres Kunstprojekt in der ehemaligen Kaserne Neuhardenberg / Oderbruch
vom 13. Juni bis 10. Juli 2011
Eröffnung: 25.06.2011 15.00 Uhr

Nomadische Einrichtung

Mein Beitrag
Einzug ins Universum – Suite von 5 Zimmern gebucht – nomadische Möblierung

Einzug ins Universum – Suite gebucht – nomadische Exkursion

Installation zur 20. Sommerwerkstatt 2011 der Endmoräne in der ehemaligen Kaserne von Honeckers Jagdgeschwader TG-44 in Neuhardenberg.

Kunst ist für mich das Vehikel – Ich lasse mich ein auf den Ort und ziehe ins Universum ein.
In "meiner Suite" im 1.Stock eines Kasernenblocks errichte ich mein temporäres, windiges Atelier und bei der nomadischen Durchquerung der Sedimente der Vergangenheit, sind mir folgende Eingebungen zugespielt worden.

Hier wurde der Luftraum beherrscht - Kalter Krieg bis zum Mauerfall.
West-Berlin als Nato-Stützpunkt - die bedrohliche Wunde im Machtbereich des Warschauer Pakts – im Westen die Abhörstation des CIA auf dem Teufelsberg, heute auch eine Ruine.
Hier belauerten sich die Machtblöcke der Kalten Krieger.
"Der Spion der aus der Kälte kam" ein bekannter Roman von John le Careè, beschreibt die bleierne Zeit.

Wie nah das plötzlich ist. Ich bin erleichtert mit den 21 Künstlerinnen der ENDMORäNE im Hier und Jetzt Kunst machen zu können.

Beim Gestalten des Raums - der lange Flur, die ruinierten Räume links und rechts mit ihren wunderschönen Ausblicken ins Grüne, der wechselnde Himmel darüber - im meditativen Spurensuchen in den Sedimenten des von den Wänden gefallenen Kalkputzes mit dem Rechen von Christiane, ergeben sich schwingende Formen, Kreise, Häufungen.
Ein Zen-Garten entsteht, ein Resonanzgefüge mit Schwingungsmustern.
Dazwischen mein orangefarbenes Boot im grauen Strom der Zeit, Nagellack und Spiegelscherben für den Schönheitssalon.
Im Vorbeigehen können sich die Besucher selbst begegnen.
Ich schlage meinen Gong, das Cis, den Sonnenton, in dem wir immer gebadet werden.
Die Frequenzen verstärken sich.
Die Besucher legen sich in das Boot und horchen nach Innen.
Das Gespräch mit den Besuchern ist interaktiver Bestandteil des Raumkonzepts.
Wie schon Joseph Beuys bemerkte – in einem Lehmklumpen sind alle Informationen enthalten – Kryptaesthesis.
Zur Nomaden-Pause mache ich Feuer in meinem Grill aus den überall herumliegenden Kiefernzapfen und serviere Kaffee - schwarz, heiß, süß.
Die Stärkung ist willkommen.
Die Abbildung eines vor 6 000 Jahren bestatteten Liebespaares in inniger Umarmung, das in Norditalien von Archäologen ausgegraben wurde, klebe ich auf die Wand, wo ehemals die Einsatzpläne aufgehängt wurden.
Es gibt Hoffnung auf Werte, die die Zeiten überdauern und uns heute noch berühren.

Alle Informationen wurden von mir im Internet recherchiert.
Material: Kalkschutt, Rechen, Gong, Boot, Grill, Kieferzapfen.
Rotraud von der Heide im Juli 2011

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